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Bericht vom 14. bis 28.8.2023

«Berge, Schluchten und freundlich-hilfsbereite Menschen»

Auflösung vom letzten Bericht:

Eigentlich ist es ein simpler Reise-Tipp, aber für mich eine grosse Hilfe wenn es sehr heiss ist.
In einem kleinen Sack habe ich die Turnschuhe, kurze Freizeithose und ein leichtes Kurzarm-Shirt. Wenn ich, zum Bsp. Nach dem Frühstück alles reisefertig zusammengepackt habe, ziehe ich die Sachen aus dem kleinen Sack evtl. noch die Dächlikappe an. So ab 30°/35° ist es angenehmer in leichter Kleidung das Motorrad zu bepacken. Danach ziehe ich die Motorrad-Schutzkleidung an, versorge nur noch den kleinen Sack im Topcase, Routen im Navi checken und kann abfahren.

Im nächsten Reisebericht ein Reise-Tipp den ich von meinem guten Kolleg Christian Feustle (zur Zeit in Brasilien unterwegs) bekommen habe. Er ist ein sehr erfahrener Weltreisender hat eine sehr gute Webseite: Link zu Motoglobe

 

14.8.2023 von FİLYOS bis Köşk, Gerze Sinop

Bereits um ca. 8 Uhr fuhr ich ab. Bei Nebelschwadben, feucht warmen tropischen 28°C schlängelte ich mich durch die ersten Kurven. Schon bald das erste «Hindernis» auf meinem Track; Umleitung, Strassensperre Baustelle, Schotter Dreck und ein fast regungsloser Arbeiter mit einer kleinen Fahne in der Hand mitten auf der Kreuzung. Ich dachte nein aber nicht schon morgen früh, grrrrrrrr! Also entschied ich mich trotzdem die Umleitung nicht zu befolgen und fuhr am freundlichen Fähnchen winkenden Bauarbeiter vorbei. Da war ich nicht der Einzige der die Umleitung nicht «beanspruchen» wollte! Ohne Probleme war auch schon die erste leichte Offroad-Einheit hinter mir und bog links auf die Schnellstrasse D-010 ab.

Weiter gings durch ländliche Gebiete mit langgezogenen Kurven zur Rechten eine Vegetation die mich an einen tropischen Wald erinnerten. Mit den Nebelschwaden sah das sehr mystisch aus. Da ich aber mal zuerst einige Kilometer fahren wollte, hielt ich nicht zum Fotografieren an. Diese Strasse bot auch keinen Seiten-Streifen an um sicher anzuhalten. Darauf folgten weitere Kurven durch kleine Dörfer die zum Teil wie ausgestorben wirkten. An denen wenigen wo ich vorbei fuhr sahen mir verwundert nach. Bald entwickelte sich das tropische Wetter in einen leichten Regen und der vor mir liegende Horizont wurde von dunklen Wolken übermannt. An einer sicheren Stelle hielt ich an und schoss am KLIM Badlands Pro alle Lüftungsschlitze und fuhr weiter. Kurz danach donnerte ein Reisender mit einer neueren Yamaha Tenere 700 sehr zügig an mir vorbei, kurzer Töff-Gruss und weg war er.

Nach der Ortschaft «Kurt» bog ich recht ab auf die D755 entlang am Koca (Gö kimak) Cayi- Fluss und am gleichnamigen See vorbei.

Es folgte ein Highlight der Gürleyik Tabiat Park. Eine Strasse durch einen Wald-Tunnel mit Vorsichtschilder für LKWs mit der Warnung reinhängende Bäume und immer entlang am Koca-Fluss der an verschiedenen Orten fast ausgetrocknet war. Beim Anhalten, um diesen «Tunnel» fotografisch festzuhalten war extreme Vorsicht geboten! Nur ein kleiner, abfallender Seitenstreifen wobei der Verkehr mit vielen LKWs nur so vorbei bretterten, krass!
Also nur ein Bild und sofort weiter.

Beim nächsten Fotostopp musste ich wiederum aufpassen, dass ich keine Scherben und dergleichen in die Reifen bekam…

Meine verstaubte und dreckige «T-Rex» hatte Durst und ich Hunger. Kurz vor dem Track-Punkt 10 kam eine Shell-Tankstelle. Durch meine offene Art auf Menschen zu zugehen war schon bald eine rege und lustige Stimmung mit dem zuvorkommenden, freundlichen Tankstellen-Personal im Gange. Sofort wurde ich zum Tee eingeladen – so was muss man uns lange suchen!

Leider stellte sich mein Handy bei diesem Bild auf Portrait ein, wobei die hinteren Personen unscharf wurden. Ich habe das so gut wie möglich nachgeschärft!

Und so während dem plaudern mit «Händen und Füssen» sah ich eine Waschow und schielte zur GS. Ich denke sie wusste was kommt, sie hats verdient😊

Nach der Verabschiedung mit einer Ehrenrunde am Personal vorbei gings weiter durch eine schöne Landschaft die mich wieder an Spanien erinnerte zum Ziel-Ort Köşk, Gerze Sinop

 

 

Total verschwitzt kam ich an der Buchtspitze von Köşk im Hotel Nord Star an. Mein günstiges Zimmer war im Nebengebäude.

Das Baden im Meer war nicht so einladend und wollte in den Hotel-Pool.

 «Wir haben bereits geschlossen» erklärte mir der junge Herr. Also Taktik «Shrek-Katerblick» Das hin und her hat die junge Chefin mitbekommen und spontan rief sie; OK zehn Minuten können sie noch schwimmen gehen. Wiedermal den Pool für mich allein, jupi nichts wie rein da und schwamm genüsslich paar Runden. Die Zeitlimit hielt ich strickte ein und verabschiedete mich mit einem herzlichem Dankeschön – sooo coool!

Nach dem Umziehen ging ins nahe Restaurant indem die Kellnerin deutsch und die Speisen erklären konnte, mit super Blick aufs Meer und bei untergehender Sonne. Miau, miau-Besuch habe ich auch schon bekommen. Das Essen war sehr, sehr lecker und dann ab in die Heia.

 

15.8.auf 16.8.2023 von Köşk, Gerze Sinop bis Söğütlü Akçaabat Trabzon

«Hotel-Story»

 Am Abend zuvor hatte ich schon einiges vorgepackt. Am Morgen ging ich in das daneben stehende, im Hauptgebäude zum Frühstücken. Im grossen Saal hatte es noch keine Gäste und bediente mich am mega grossen Buffet. Eher konservativ und bescheiden bestückte ich mich mit Brot, Butter und Marmelade.

Dieser Reise-«km-Fresser»-Tag war bestimmt durch weiter nach Osten zu kommen und führte die ganze Strecke über am Meer entlang. Eigentlich sehr schön aber auf diesen doppelspurigen Schnellstrassen wird gebrettert was das Zeug hält! Mit 120 kmh donnert der Verkehr auf die kleinen Städte zu. Danach Stadteingang Lichtsignale, runterbremsen und wieder Bleifuss… Ich fuhr sehr lange und suchte schon fast verzweifelt nach einem gescheiten Restaurant. Das Navi zeigte zwar immer wieder solches an, aber da war nichts Vernünftiges dabei. Voll auf die Strasse konzentriert, sichtete ich im Seitenblick eine Art Camping. Nachdem ich eine sichere Stelle zum Wenden gefunden hatte, gings die steile Einfahrt runter zum kleinem Strand-Restaurant 20 Meter vom Meer entfernt. Absolut genialer Ort für einen Zwischenhalt.

Bilder Strand

Das bestellte Essen konnte ich kaum erwarten und knipste noch paar Bilder vom Strand und um meine künstlerische Ader aufzufrischen schön bemalte Tonnen mit kleinem «Schnäpperli»

Das feine Essen verschlang ich mit vollem Genuss mit frischer Brise vom Meer. Es war ja doch ungefähr 35°C. Die kleine Toilette war hingegen eine enge Stehsauna inkl. Mitbewohner😊 Mit fast etwas überfülltem Magen fuhr ich nach einer guten Stunde wieder weiter.

Am Ziel-Ort war es schon gegen 38°C und Trabzon eine sehr, sehr hektische Gross-Stadt. Hupen und Gerangel bestimmte den Verkehr. Mein mehrstöckiges Hotel, das einzige das noch freie Zimmer hatte, war direkt an dieser Strasse. An der Reception und im Empfangsbereich ein Chaos. Es war bereits ca. 18 Uhr. Da hörte ich wohl nicht richtig: Der Hotel-Manager sagte mir sein Hotel sei voll. Ganze Scharen von türkischen Touristen checkten ein und zogen an mir vorbei. Das ist ein schlechter Witz, ich hätte ein Zimmer gebucht, erklärte ich ihm. Die neben ihm stehende Frau hat mich im System gefunden, aber der Chef erwiderte ich würde ohne Buchung einchecken wollen! Darauf hin zeigte ich meine E-Mail-Bestätigung. Ich solle warten gehen. Es war einer der geduldigsten Stunde bis dann endlich Freigabe für ein Zimmer kam. Zuerst war mal hinliegen angesagt und schlief sofort ein.

Als ich aufwachte brach Chaos im Hotel aus; drei hintereinander folgende, längere Komplet-Stromausfälle! Ich war im siebten Stock und tappelte die Treppe runter zur Rezeption. Der Manager rannte an mir vorbei. Handy-Lichter bestimmten das Geschehen. Ich nahms relativ gelassen da ich unterwegs schon mit solchen Stromausfällen konfrontiert und zu müde war.

Danach wollte ich mal schauen gehen wo es in der Nähe was Kleines zu futtern gibt. Beim verlassen vom Zimmre reagierte der Abschlies-Mechanismus mit der Karte nicht. Nach langem hin und her aktivierte das Personal an der Reception die Karte im System, phu auch das geschafft.

Fündig wurde ich unweit die Strasse entlang bei einem Döner-Imbiss. Mit Handy-Translator versuchte ich die Bestellung aufzugeben, was sich etwas schwierig gestaltete. «Kann ich helfen?» rief eine Stimme auf Deutsch. Ein junger türkischer Biker der mit seinem Kolleg an einem Tisch sass kam sofort auf uns zu und half die richtige Bestellung aufzugeben, perfeto! Hasan lud mich ein an ihrem Tisch zu essen und hatten coole Benzingespräche und machten noch ein Selfie. Er bot mir seine Hilfe an, ich könne ihn immer anrufen, wenn ich was brauche und gab mir seine Visitenkarte. Er gab mir auf meine Frage hin, wo ich eine türkische SIM-Karte erwerben könnte noch den Tipp, dass es ca. 10 Minuten weiter die Strasse runter einen Handy-Shop gibt.

Am nächsten Morgen stand ich früh auf um vor der Weiterfahrt noch eine SIM-Karte zu suchen. Irgendwie intuitiv hielt ich an der richtigen Strassenecke an und fragte noch einen Autoverkäufer ob er den wisse wo dieser Handy-Shop ist. «Gleich 100 Meter da hinten»

Im engen Shop war staute sich die Hitze die um 9 Uhr bereits 30°C hatte! Der Verkäufer war sehr hilfsbereit und geduldig, da ich nicht immer so alles klar verstand. Da mein Handy zwei SIM-Kartensteckplätze hat, war das ein Vorteil. Juhui, wieder erreichbar und so… Schweissbetreibend eilte ich ins Zimmer zurück und fuhr ca. 11 Uhr nach dem packen gleich weiter.

 

Dark Canyon 16. auf 17.8.2023 und auf 18.8.2023

Auf diesen Reisetag habe ich mich besonders gefreut. Es sollte den Einstig zum berühmten Dark-Canyon werden. Ein Vorgeschmack dessen, was kommende Tage kommen sollte! Die Route führte von Trabzon über die E97 nach Phiramet, über die D383 nach Kelkit, über die D885 nach Yalnızbağ und bis Beşsaray/Erzincan wo es dann rechts auf die «Erzincan Kemah Yolu» -Strasse abzweigte entlang dem geschichtsträchtigen Euphrat.

Ein Highlight war der Zigana-Tunnel, der längste zweiröhrige Autobahntunnel der Türkei und Europas. Mit den blau beleuchteten Abschnitten, farbigen Licht-Strassenführungen, sehr guter Belüftung usw. war der Hammer. Durch so einen modernen Tunnel fuhr ich bisher noch nie!


Link Zigana-Tunnel

Dass es bald mit Bergen losgehen würde zeigte das gewaltige Bergmassiv

Als ich eine Tankstelle sichtete, mit der Vorahnung, dass solche eher rarer werden, entschloss ich mich Benzin nachzutanken und eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Schon standen die Tankangestellten da und bestaunten mein «T-Rex» und fragten nach ccm, woher ich komme und gehe. Einer der Angestellten war auch mit seinem Strassenbike dort. Er wollte unbedingt eine kleine Runde auf dem Areal mit der GS fahren. Ich mahnte ihn eindringlich um Vorsicht und durfte dann ausnahmsweise ein paar Meter im Kreis fahren und strahlte vor Freude! «Die ist aber schwer» 😊 Kurz darauf kam ein riesiger Bagger angetuckert. Ich dachte ich sehe nicht richtig! Der kommt hier einfach so wie ein PKW oder LKW zum auftanken. Das weckte wiedermal meine Spontanität und stieg kurzerhand in seine grosse Baggerschaufel und zum Führerhäuschen. Das war wieder ein Gaudi mit rundum Gelächter😊

Nach diesem Sondereinsatz gab ich der «T-Rex» die Sporen und fuhren bei 40°C weiter. Zum Glück kamen die ersten Kurven die auf den Ahmediye Gecidi Pass führten (2120 Meter ü.M.) und verschaffte etwas Abkühlung.


Gecidi Pass

In der Umgebung von Yavas konnte man sich direkt in einen Karl Mey-Film zurückversetzt vorkommen! Berglandschaften wie im Wilden Westen.

Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel kam nochmals eine Tankstelle. Da ich immer, wenn es geht am Abend vor der Ziel-Ankunft auftanke gehe schwenkte ich auf den grossen Tankstellenplatz ein. Mittlerweile war es schon 18.30. Während sie mein Bike auftankten schlenderte ich müde zum Shop neben an. Der ältere Inhaber konnte recht gut Deutsch und ich trank während einem Smalltalk feinen Fruchtsaft. «Sie haben ein sehr grosses Privileg in dieser bezaubernden Berglandschaft zu leben» äusserte ich mich, die gerade vom harmonischen, weichen Abendlicht beleuchtet wurde. Harter Alltag, gab er mir zu verstehen, klar ich versteh sie gut, erwiderte ich ihm.


Die Ankunft im kleinen Städtchen İliç /Stdilic (Provinz Erzincan) war quasi ein Showlaufen. In der eher engeren Strasse mit links und rechts unzähligen Kleingeschäften und kulinarischen Angeboten. Beim Durchfahren wurde ich mit vielen neugierigen Augen beobachtet und bestaunt. Da kommt ja auch nicht jeden Tag ein Fremder mit einem Saurier angefahren😊
Da das Hotel Gedasogullari nicht genau nach meinen Koordinaten entsprach, führte mich ein junger Bursche sehr zuvorkommend mit seinem zum richtigen Ort. Er war die Hotel-Hilfe und arbeitet manchmal dort um seine Schule zu bezahlen, bzw. darauf zu sparen, wie er mir eines Abends erklärte. Er trug mir das gesamte Gepäck in den obersten vierten Stock mit einer fantastischen Aussicht auf den Euphrat und fragte ob es noch mehr hätte. Über die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen hier im Osten werde ich später im Bericht noch schreiben. Das ich nicht mehr ins Dorf runter laufen musste bestellten sie mir ein Take Away-Menu und ein obligates Bier. Ein wunder schöner, heisser Tag, mit vielen Erlebnissen und Eindrücken ging im Sonnenuntergang vom Euphrat zu Ende.

Am nächsten Tag, aufgrund dieser schönen Landschaft entschied ich mich noch zwei weitere Nächte in Ilic zu bleiben.

Mit Tagesnotizen nachschreiben, Fotos auf den Laptop laden, Routen planen, nächste Unterkunft und Motorrad-Werkstädte für Service suchen, relaxen, mit den Menschen sprechen (via Handy-Translator), Kontakte austauschen ging die Zeit hier wie im Flug vorbei.

Am Freitag Morgen früh 18. August 23 war niemand im Hotel anwesend und legt dem jungen Burschen ein üppiges Trinkgeld für seine Schule auf den Tisch und brauste dem nächsten Abenteuer entgegen.

 

18.8.20 İliç bis Gedasogullari-Otel bis Malatya (Hotel Anemon)

An diesem Adventure-Tag überschlugen sich die landschaftlichen Highlights und Erlebnisse. Es war ja schon die Anfahrt nach Ilic berauschend, aber der Kemaliye Karanlık Kanyon Tekne Turu und Red Valley ist das Absolute muss für jeden Biker der durch die Türkei travelt. Kleine Felstunnels ohne Beleuchtung, Berge, Canyons. Die «Einleitung» übernahm der Cimento Gecic mit 1500 m ü.M. Nach der Imposanten Brücke über den Euphrat bei Yaka und den Fels-Tunnels


stillte ich, nach einer Militärkontrollstelle im nahe gelegenen Kemaliye meinen Hunger. Dort tauschte ich auch noch paar Worte mit einem Paar aus Rumänien die mit einer alten Yamaha Super Tenere unterwegs waren.

Danach gings im gleichen Tackt mit Bergen und X-Kurven weiter

bis ins Flachland mit Kornfelder bis zum Horizont.

Auf der Schnellstrasse immer wieder Auto-Radar-Kontrollen. In der Nähe von Bozburun ca. 30 Minuten vor Matalya fuhr ich wie gehabt eine Tankstelle an um Benzin nachzutanken. Da diese Route nicht besonders lang war und früh los fuhr hatte ich noch Zeit bis zum Checking. Nach Reise-Austausch mit dem Tankstellenpersonal wurde ich wieder zum Tee eingeladen als plötzlich ein Trafik-Polizeiwagen vorfuhr. Die Leute am Tisch machten wie auf Kommando Platz für die zwei Polizisten und räumten das Feld. Mit den Polizisten ins Gespräch gekommen, vor allem mit dem jüngeren. Ich erzählte ihm wie ich reise und von dem jungen armen Burschen dem ich ein grosses Trinkgeld für seine Schule hinterliess. Das beeindruckte ihn so, dass er klatschte und mich spontan im Tankstellen-Restaurant zum Grill-Braten Essen einlud. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch und es entwickelte sich sympathische Freundschaft. Er sagte: «Wann ich irgendwo, irgendwann und irgendwelche Hilfe brauche kann ich ihn anrufen und tauschten die Kontakte aus! Last bad not least, suchte er mir noch eine Motorrad-Werkstätte in Matalya raus. Einfach unglaublich!

So, an dieser Stelle mal was, wie versprochen über diese Menschen hier im Osten. Diese Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Zuvorkommenheit ist nicht zu übertreffen! Auch untereinander ist das so. Davon können wir uns ein grosses Stück abschneiden. Erlebt habe ich das auch in Rumänien. Erinnere mich zurück an Alin der mich zu sich nach Hause einlud.

Beim netten Fräulein und dem Manager professionell eingecheckt trug sie mir mein Gepäck ins Zimmer im fünften Stock.

Der Manager sagte, sie hätten mir für den gleichen Preis das grössere Zimmer gegeben. Und was ich dann sah, haute mich glatt weg um. Die reinste Präsidentensweet! Sehr gross mit Büroecke/Tisch und vielen Stromanschlüssen, top Bad-Bereich und das alles für 60 Euro inkl. Frühstück, Wellnessbereich, Innen- und Aussenpool.

Nach kurzem ausruhen, schaute ich nach wie lang die Motorrad-Werkstätte offen hat. Im Internet stand bis 18.30 Uhr. Das wäre gerade noch genug Zeit um dort hin zu fahren, erklären was gemacht werden muss und wenn möglich einen Termin für den nächsten Tag zu erhalten. Also kurz duschen und wieder in die Motorradkleidung. Zu diesem KTM-Händler waren es ca. acht Kilometer durch die City. Dort angekommen wider grosses Staunen um die GS und eine grosse Ansammlung von gross und klein.

Nach meiner Terminfrage kam eine überraschende Antwort: «Wir müssen den Motor abkühlen lassen, dann fangen wir an!» Damit hatte ich nicht gerechnet. Erklärte ihm, dass das Kabel der kleinen Zusatzleuchten noch einen Wackelkontakt hat. Sie fragten noch nach der Marke und Qualität vom Öl das sie nehmen sollten. Ich sagte einfach das Beste was sie haben und damit war für sie der Fall klar.

Sie führten mich kurz durch die «Werkstatt» – ein riesiges aber organisiertes Chaos!

Im Verkaufsraum war dann schon das normale Bild anzutreffen mit KTM- und andere Bikes, Zubehör und Bekleidung. Sie erklärten mir, dass sie seit dem grossen Erdbeben sehr viel draussen arbeiten. Hebebühnen gab es eh nicht und erledigten die meisten Arbeiten auf dem Boden draussen vor der Werkstatt. Das Bild von der Fassade zeigte noch eine der harmlosen Schäden vom Erdbeben.

Ein hoher Polizist-Offizier in Zivil gesellte sich auch noch dazu und fragte warum mein Auspuff so laut ist. Natürlich hatte ich die richtige Antwort bereit; ausgebrannter Acropovic!

Es wurde bereits dunkel und arbeiteten mit Handy-Lampen weiter inkl. der Wackelkontakt kriegten sie noch hin. Sie organisierten mir noch Fastfood, weil ich ja schon länger nicht gegessen hatte.

Dann die erlösende Nachricht «alles fertig» 60 Euro plus Tipp und wieder zurück ins Hotel.
Das war wieder ein Ereignis reicher Tag und entsprechend müde kippte ich nur so ins Bett.

Ich blieb hier drei Nächte und verbrachte eine eher gechillte Zeit mit relaxen, im Pool schwimmen, Bürozeug, BÄR ENDURO-Projekte wie Dunlop, Ausstellung bei Touratech, div. Topo-Karten downloaden mit Problemen, Routen und Hotel für die nächsten Tage usw. Mit dem Rasierer hatte ich noch so ganz salopp die Haare so gut wie möglich gestutzt.

 

21.8 auf 22.8.2023 Malatya nach Ramada By Wyndham Erzurum

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich vom Personal wobei ich am Manager noch die Handy-Nummer vom jungen Burschen in Ilic geben durfte; vielleicht klappts ja mal mit einer Stelle… Die Temperatur war schon wieder rasant angestiegen. Um Georgien näher zu kommen ging auf der D300 Richtung Nord-Ost. Zwischenziele waren unter anderem über die Brücke Kömürhan Köprüsü und durch den Kömürhan-Tunnel bei der es von der Malatya- in die Elazig-Provinz wechselt.

Darauf folgte die grosse Stadt Elazig die mitten ins Gebirge gebaut wurde und fuhr bei einem Abzweiger nordwärts auf den Berg mit Aussicht auf die Stadt.

Was ich schon beim planen sah, war die Fähre über den Euphrat bei Meseli in die Provinz Tunceli. Nach einem Militär-Grenz-Posten (Panzerfahrzeug und Militärs mit Gewehren im Anschlag) bei dem ich meine Dokumente zeigen musste. Auf einer kleinen Anhöhe bei der ich wegen dem Fähr-Verkehr leider nicht anhalten konnte, brauste plötzlich ein extrem grosser Krähenschwarm über mich weg zu einem alten verfallenen Haus mit einem Baum. Das erinnerte mich sofort an den Horror Film «Die Vögel» von Alfred Hitchcock 1963.

Es war brutal heiss um in der Autokolone auf die Fähre zu warten und ging unter die Bedachung vom kleinen Imbiss-Shop neben an.

Nach geduldig, warmen 30 Minuten schipperte die Fähre an. Die Fahrzeuge vor mir fuhren paar Meter wobei ich noch wartete um noch Bilder zu knipsen. Der hinter mir drängelte schon und wollte mich überholen-völlig blöd, die Fähre hatte noch nicht mal richtig angelegt! Die PWs mussten bevor sie auf die Fähre fuhren 180° wenden und rückwärts rauf. Ich durfte zu forderst in eine Nische.

Das war mal eine spannende Abwechslung mit luftiger Überfahrt und schöner Kulisse.

Weiter ca. 100 Kilometer auf der D885 bis Tanyeri begleitet vom Wunder der Natur

bis zum Abzweiger um auf der Schnellstrasse E80 zu meinem Ziel Erzurum zu gelangen.
Hier in der Gross-Stadt Erzurum blieb ich eine Nacht.

Irgendwie verursachte wahrscheinlich der Käse ab dem letzten Frühstück in Matalya ein Magenproblem mit immer schlimmer werdenden Problemen☹

 

Erzurum 22.8 – Gonio (Batumi) Georgien bis 28.8.2023

Heute war definit das Ziel Georgien, im Meer mal baden gehen, Berichte nachschreiben und meine Magenverstimmung die mich schon arg beschäftigte auskurieren.  Zum Glück hatte ich Bioflorin dabei. Unterwegs musste ich immer nach einer Tankstelle Ausschau halten, die eine Toilette mit Sitzgelegenheit hatte.

Auf der D950 Nord- und schwach West führte mich die Route über Tortum, Ulubag, ab Artvin D010, Borcka und Hopa nach Gonio/Georgien.

Schon ab Sögütyani wurde ich wieder mit herrlicher Berglandschaft verwöhnt.


Am Tortum Gölü-See winkte ein Baustellen-Sicherheitsbeamter meine berauschende Fahrt ab. Da hing tatsächlich ein Bagger oben am Berg (siehe roter Pfeil) und schaufelte aus Sicherheitsgründen Felsbrocken auf die Strasse runter. So ungefähr auf die ähnliche Art wie bei und die Pistenfahrzeuge. Geduldiges warten in der üblichen Hitze war angesagt. Also mal Helm ab. Hinter mir stauten sich bereits die ersten Fahrzeuge. Ein Krankenwagen durfte auf eigenes Risiko vorbeifahren. Es wurde mir langweilig und schielte zu den grossen Pylonen. Auf einen Spass aus schnappte ich mir Kurzerhand so ein Teil, wandte mich zur Autokolonne und rufte durch mein «Strassen-Megaphon» auf Deutsch: «Achtung Achtung hier spricht die Polizei, es geht nicht mehr lange!» Die Bauleute konnten nicht mehr vor Lachen und die Mobilisten wunderten sich wahrscheinlich😊


Dann endlich der erlösende Wink der Sicherheitsbeamten und brauste davon. Entlang von diesem schönen Gebirgs-See schoss ich in Eile noch paar Bilder

Vor Hopa noch aufgetankt

In Hopa angekommen reihten sich schon hier parkierte Sattelschlepper Kilometerlang am Rand Richtung Grenze nach Georgien. An der Grenze fing das Chaos endgültig an. Alles was Räder und Füsse hatte drängte sich auf die Zollspuren zu, so nach dem Motto «Alles führt nach Georgien». Bis dann mal ein Zollbeamter die LKW-Spur für die LKWs freibekommen wollte.

Als er es dann irgendwann endlich geschafft hatte, war kein LKW mehr da! Also wieder Spur frei für alle😊 Paar türkische Jungs mit Smalbikes halfen mir durch den Formalitäts-Dschungel, welches Büro für was und auch dort ein Kampf um ein Platz zu forderst. Ohm ohm, ich behielt die Ruhe und siehe da, ich war in Georgien. Am Meer entlang fand ich dann nach etwas suchen und erkundigen mein Apartment-Hotel (ca. 200 Meter vom Strand entfernt) in einer der vielen kleinen Seitensträsschen. Nach meinem geregelten Algorithmus Duschen, liegen, einpuffen …

Knappe 50 Meter in Richtung Meer ging ich jeweils meistens in ein kleines Restaurant in dem die Wirtin deutsch konnte und günstig, gute Speisen im Angebot hatte.

Wiedermal musste eine andere SIM-Karte her um auf Empfang bleiben zu können. Das konnte man nur im acht Kilometer entfernten Batumi bekommen. Mit dem Motorrad auf keinen Fall, zu umständlich. Ein Taxifahrer hat wahrscheinlich mitbekommen, wie ich auf dem Handy nach etwas suchte und der Bus schon vorbei gerast ist. Er kam auf mich zu und fragte was ich suche. Ich erklärte kurz und schon sass ich im Taxi, ein PW wie viele hier aus den ca. 80-ziger Jahren. Der Verkehr, kann nur sagen mörderisch und hi und da laufen Kuh- und Pferdeherden am Strassenrand und über die Strasse-einfach so ohne Hirten…krass

Der Taxifahrer führte mich direkt in ein eher ärmliches Viertel zu einem Kolleg der mir sofort alles prompt erledigte-supi und wieder zurück. Taxikosten hin/zurück 30Lew ca. 15 Euro.

Nach dem erholen und auskurieren während gut drei Tagen meiner Magenverstimmung ging ich im Meer baden und traf im kleinen Restaurant beim zurück gehen auf russische Leute die hier Hotels bauen. Die hatten es schon ganz recht Lustig und luden mich spontan zu ihrem Tisch ein. Sie tranken Chatscha, ein min. 55%-tiger Schnapps-da «musste» ich durch um die letzten Bakterien abzutöten. Und so ging dieser Abend mit voller Zufriedenheit zu Ende. Lässig wars.


Mit den folgenden romantischen Bilder verabschiede ich mich von Gonio