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Bericht vom 5. bis 13.8.2023 «Der Grenz-Krimi»

Auflösung vom letzten Bericht:

Mein Wunsch-Ziel wäre in die Mongolei zu kommen um auch eine gewisse Ruhe und Erholung zu finden. Von einem guten Offroad-Kolleg «Mato» bekam ich den Hinweis, dass die Grenzen zu sind. Er selber sei bis Kastasistan gereist. Die Fähre ab Baku sei auch nicht möglich, nur mit einem Visum über Russland und die Strassen ein Desaster. Na ja, ich bin offen und mach was möglich ist – kein Stress!

An dieser Stelle einen Link bei dem ihr eine Bewertung hinterlassen könnt, das wär super, weil das dann BÄR ENDURO weiter bringt, vielen Dank!:
BÄR ENDURO-Bewertungs-Link

5.8.2023 Von Welike Tarnovo nach Pazardzhik

Am Abend vor der Abreise in Weliko Tarnovo hatte ich bereits alles vorgepackt, die Route vorbereitet, das nächste Hotel gebucht so dass ich dann am nächsten Morgen früh los konnte – es war wieder ein heisser Tag angesagt! Danach ging ich nochmals, gleich gegenüber in der Pizzaria mit riesigem Angebot Sperips essen und natürlich ein feines kühles Bier dazu, hammer fein war das! Um das Motorrad am Abend zu beladen, war ich dann doch zu müde.

Am nächsten Morgen (6.8.2023) holte ich zuerst meine «T-Rex» zum Hotel-Eingang, möglichst nahe an das Trottoire da hier gefährlicher Durchgangsverkehr herrscht. So fuhr ich dann so ca. 8 Uhr los und es war bereits knapp 25°C! Da kommt etwas auf mich zu, dachte ich und los gings bey bey Weliko.

Im Garmin XT zieht es nun den Track der unter der Route liegt, und was aktuell gefahren wird mit einer geraden Linie fortlaufend weg. Wieder mal eine komische Navi-Geschichte-solches nervt einfach nur und konnte auch nicht herausfinden was das wahr und bis jetzt noch so ist! Plan war eigentlich Bulgarien als Transitland zu schnell zu durchqueren. Zum Glück hatte ich das nicht gemacht und suchte mir für die Grobplanung im GoogleMap Gebiete mit vielen Kurven, Bergen und bewaldete Gebiete raus um mehr von Bulgarien zu sehen. Meine Nebenstrecken führten mich durch kleine Bauerdörfer. In einem war ein grösserer Dorfplatz mit einem Haus bei dem die Fassade an einen Wilden West-Film erinnert-cool. Leider hatte ich kein Foto gemacht – es war bereits 38°C – aber das Bild bleibt in meiner Erinnerung! Wenige Dörfer weiter plötzlich ein Kriegs-Denkmal. Ein alter Hunter auf einer Stange der schräg in den Himmel ragt und darunter ein Geschütz. Als ehemaliger Fliegerfotograf (FlPl Stabs Kp7 😊) musste ich sofort anhalten. Da konnte ich fast nicht genug Fotos machen – schwitzen hin oder her, es tropfte nur so! Niemals hätte ich gedacht, dass in so einem abgeschiedenen Dorf so ein Denkmal steht.


Auch in den nächsten paar Dörfern und Bergen kamen immer wieder mal ein kleiner Kriegs-Denkmal, hier muss ja richtig was los gewesen sein…man darf gar nicht daran denken.

Am Horizont, schon fast Hitze-flimmernd wie man es aus der Steppe Afrikas kennt sah ich Berglandschaft, bald geschafft, schreie fast nach etwas Abkühlung. Es folgten kleine und grössere Pässe mit sehr wenig Verkehr, ein wahres Kurven-Vergnügen.

Da erspähte ich am Gipfel vom Beklemeto Pass, Strasse 35, 5662 Bulgarien hoch oben ein riesiges Denkmal, ich hatte wohl den «Goldfinger» beim Route planen. Am ersten Platz war alles mit Autos zugeparkt aber die «T-Rex» hatte grad noch etwas Platz in einer Nische am Strassenrand. Es Stand einiges an Polizei herum und vom Denkmal schallte traditionelle Volksmusik hinunter. Zuerst ging ich mich hier mal zuerst ein wenig die Landschaft und das Panorama anschauen. Disteln wie in den Schweizer Bergen.

Bilde

Noch ein Bioaustritt und aufgehts mit dem Motorrad der Musik gegen den Berg hoch.

 

Kurz vor dem Gipfel stoppte mich ein Aufseher,

der mich mit einem freundlichen Wink auf den Rasen verwies um dort zu parkieren. Man darf nicht zum Denkmal hinauffahren. Gewaltig wie dieses Beton-Denkmal mit verschiedenen rein gemeisselten Gesichtern in den Himmel ragt.


 

Ganz spontan tanzte eine Gruppe mit voller Lebensfreude und Volksnähe, der sich immer mehr anschlossen den traditionellen Tanz. (Google: Die traditionellen bulgarischen Volkstänze werden in zwei Gruppen kategorisiert: die Hora (bulg. Sg. хоро, Pl. хора/Chora) und die Ratschenitzi (sg. )

Wie ich halt so bin hatte mich das auch zu einem kleinen Tänzchen motiviert und im Rahmen des Möglichen mit meinem lädierten Sprunggelenk das Tanzbein geschwungen. Eine englische Touristin war dann so nett es mit dem Handy festzuhalten.


An diesem historischen Kriegsdenkmal und Umgebung verweilte ich sicher eine Stunde bevor es wieder talwärts ging. Zwischen durch noch ein kurzer Stopp um in die weite Ebene Landab zu schauen.


Schon bald hüllte mich die unerbittliche Hitze wieder ein, satte 40°C – wie mit einem heissen Föhn vor dem Gesicht fuhr ich dem Pyasachnik-See entlang. (42°23’58.1″N 24°32’44.7″E) Gerade ideal für Wildcamper entlang an diesem sandigen Ufer mit paradiesischer Kulisse. Gegen Abend kam ich dann so ziemlich erschöpft, von der Hitze geprägt im alten Hotel Trakia in Pasardschik mit kleinem Umweg in der City an. Weil die Adresse nicht überein stimmte erklärte mir ein Taxifahrer wo sich das Hotel befand – nur ca. 300 Meter zurück. An der Reception war niemand ausser einer Telefonnummer deponiert – oh no dachte ich aus lauter Müdigkeit zuerst. Da fragte ich zwei Girls vom kleinen Take Away neben an. Sehr hilfsbereit hat die eine dem Hotelpersonal angerufen. Alles in Butter und eingecheckt. Der Lift war defekt, aber die nette Frau von der Reception half mir mein Gepäck ins Zimmer tragen. 

«Waschen-föhnen-legen» und nach dem Essen im Restaurant nebenan ab in die Heia.

 

6. & 7. 8.2023 Von Pazardzhik bis Pudartsi (Hotel Rest-hut Borovitsa)

3. / 4. -Gang-Tag!

In dieser Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen, Kopfschmerzen bekommen und weil ich das Klimagerät durchwegs laufen liess hatte ich am Morgen so etwas wie ein Krankgefühl. Ok, mein üblicher Rhythmus einschalten und schnell geduscht, gepackt und Frühstück losgefahren. Wenige km nach Hotel kam eine grosse Tankstelle paar hundert Meter vor einer grossen Brücke. Schon berüchtigt als «Tankstellen-Junkie» ass ich dort ein warmes Sandwich mit Käse. Mitten in meiner Frühstücksverpflegung kam ein Tiroler rein der meine CH-Nummer und Bike gesehen hatte. Seine Frau sei Bulgarin und pendle hin und her. Nach dem Smalltalk und ein wenig BÄR ENDURO Schleich-Werbung gings mit zufriedenem Wohlgefühl weiter, hüa-«T-Rex» hüa😊 Kaum aus der Stadt musste ich den Rechts-Abzweiger checken, weil die Navis nicht grad so wollten. Danach folgte eine lange Strasse mit einem Baumtunnel und rein zufällig kam da auch noch ein Pferdewagen angekoppelt. Schon in Position konnte ich das Geschehen festhalten. Der Mann auf dem Wagen zuckte mit keiner Miene, wie angeleimt als würde er hier schon hundert Jahre hin und her fahren.

Diesen Travel-Tag würde ich mal als «3. / 4.-Gang-Tag» bezeichnen. Ich denke die Biker die das lesen wissen schnell um was es geht! Die langgezogenen Täler und Berge z.T. durch Wald auf den verschiedensten Asphaltarten mit wieder Mals unzähligen Kurven kitzelte ich mal die Power der GS raus. Ich denke das Benzin floss nur so weg wobei die Gabel fortlaufend hoch- und runter tauchte – einfach mal richtig geil am Gashebel gedreht und der Akrovic ballerte wie der Mann von Jericho😊 Die meiste Zeit hatte ich sämtliche Strassen für mich allein – was für ein Gefühl und das mit diesen grossen Distanzen! Seen, Täler, Pässe, Schmale Strassen, wie Schwarzwald oder Kanada, Stausee – das ganze Programm fürs Bikerherz wurde mir geboten. Am Ende von Kardschal zoomte ich mal die Route etwas mehr ein, war schon sehr Müde, um zu schauen wie weit es noch bis zum Hotel ist. Ups, da kommt ja noch eine richtig fette, lange Kurvenstrecke auf mich zu. Die Strasse wurde immer enger und abenteuerlicher, steil rauf und runter, ich dachte das hört nicht mehr auf. Und dann endlich das Hotel aber sie wussten nichts von mir, komisch dachte ich, was ist denn jetzt wieder los. Anscheinend hatte ich ein Hotel im gleichnamigen vorherigen Ort gebucht. Wie schon oft, hatte ich wiedermal Glück und bekam ein Zimmer mit einem grandiosen Ausblick auf den riesigen Arda Stausee. Arda Stausee Wikipedia
Freundlicherweise telefonierte die junge Frau, die etwas englisch konnte, dem vorbeigefahren Hotel und meldete mich dort ab.

An diesem Berichtstag lasse ich mal etwas mehr die Bilder sprechen, bei denen auch Hinweis-Tafeln mitfotografiert sind. Zusätzlich noch die Route vom BaseCamp.


Sehr schöne Aussicht von meinem Zimmer auf den Arda-Stausee (Siehe Link oben)

Ich entschied mich, weil es hier so genial aussah, spontan zwei Nächte zu bleiben. So nutzte ich den anderen Tag zum Relaxen, Kleider waschen usw. Um das ganze Hotel/Restaurant ist ein halber Zoo und anscheinend auch ein beliebter Ausflugsort für Leute aus der Umgebung.

 

8.8.2023 von Pudartsi bis Gramatikovo

Am nächsten Morgen nach einem Spiegelei-Frühstück auf Wunsch verabschiedete ich mich von den laut krähenden Pfauen, Hühner, Hunden, Katzen und was da sonst noch so alles rumhüpfte. Das Wetter war verhalten und eher bewölkt bis regnerisch. Da ich, wenn möglich nie denselben Weg zurückfahren möchte, wählte ich die einstündige Route am kargen und felsigen Arda Stausee entlang Richtung Nord-West bis Komuniga. Ein schmales, zum Teil holpriges, löchriges Strässchen mit Sicht auf das ausgetrocknete Flussbett und die Afrika anmutende Landschaft – einfach nur motivierend an einem frühen Morgen hier durch zu fahren!

Man musste auf der Hut sein, da hinter jeder Biegung Kühe stehen könnten die sich manchmal so richtig Zeit liessen ab der Strasse zu gehen.

Es fing leicht an zu regnen und erhöhte auf den geraden etwas das Tempo, ungewiss was hier der Regen im unbekannten Gebiet so mit sich bringt. Das Terrain verflachte sich und kam in Komuniga und dem Rechtsabzweiger auf die Strasse 58 Richtung Ost an.

Nach ungefähr zehn Kilometer kam der nordwärts Links-Abzweiger Richtung Haskovo. Rechts unten erblickte ich eine Tankstelle und entschloss mich kurz zu tanken und mich mit gekühlten Kafe-Büchsen einzudecken die zu meinem Reisefavoriten wurden. Weiter gings etwas unspektakulär Richtung Burgas an die Küste. Nach einem ersten kurzen Blick zum Meer fuhr ich auf der 9/E87 südwärts, zuerst durch ein Industriegebiet und durch das Naturschutzgebiet Poda mit schönen Weihern, Gartenanlagen und Restaurant. Nach gut 20 Kilometer auf der 907 Richtung Krushevec begann der Nationalpark «Name (!) siehe Bild mit Tafel».

Weitere ca. 20 Kilometer fuhr ich durch einen sehr schönen Mischwald, löchriger Strasse mit Rissen. Bei jeder Bodenwelle oder einem Loch ratschte es am hinteren Reifen. Den Kunststoffschutz hatte es mir ja schon abgerissen, kann also nicht sein. Nach langem Suchen war der Übeltäter gefunden. Der Stoffsack mit den Aufrichthilfen den ich unter dem Nummernschild befestigte, hat sich ein wenig gelöst und hing in Richtung Reifen. Mit einem Reserve-Spannstrip war das Problem gelöst.

Im Hotel angekommen offenbarte mir wieder mal der Anblick von einem grossen Pool. Die «T-Rex» durfte ich auf den Hotelvorplatz stellen und stand sicher unter Dach.

Das bedeutete; sofort in das Hotel einchecken, umziehen und zum Pool. Ein Gast übernahm den Fotojob, uhhh das ist schon etwas kalt – aber jetzt gab es kein Zurück mehr und rein gesprungen. Bei windig, z.T. bewölktem Wetter zog ich einige Schwimmrunden. Das Hotel ist auch ein Treff für Jäger.


Das Hotel ist etwas abgeschieden und umgeben von schöner Natur.

Nach einem feinen Nachtessen happy ins Bett.

 

9.8.2023 Von Gramatikovo bis isaköy Agva Merkez Türkei „Grenz-Krimi“

Nach dem Frühstück das inkl. war gings weiter zuerst wie am Vortag durch den Mischwald Richtung Türkische Grenze. Dieser Tag kam so, wie er nicht sein sollte!

Danach kam bald die Grenze bei Malko Tarnovo zur Türkei und stellte mich der Autokolone an und stellte alle Dokumente bereit.

Bilder im Stau

Bis ich dann mal nach 1.2 Kilometer gute zwei Stunden anstand die bulgarische Zollstelle-kein Problem und weiter anstehen. Nach nochmals guten 30 Minuten kam der türkische erste Zoll-Büro-Fenster für die Dokumenten-Kontrolle, ok, danach zum zweiten Zoll-Büro-Fenster; Dokument-Dateneingabe. Sie fragten mich, ob meine GS schon mal in der Türkei war. Natürlich nicht! Ich musste seitlich vorn weg parkieren und es begann ein langes, sehr langes hin und her. Woher ich komme, wo ich überall war usw. usw. Meine Nerven lagen langsam platt und da kam mir die Idee Aykut, einem Offroad-Kolleg der ja türkisch spricht anzurufen. Als ich ihn erreicht hatte, gab ich mein Handy an einen der Zollbeamten. Er klärte alles auf und sagte, dass sie mich passieren liessen. Ok, 20 Meter an die nächste Schranke. Dokumente bitte; alles nochmals auspacken. Das Fräulein sagte es fehle die Registrierung…. Das darf doch nicht wahr sein, und musste das Bike nach der Schranke parkieren und wieder zurück zu den Zollbeamten laufen. Diese nahmen meine Dokumente wieder und musste wieder bei vielem hin und her extrem geduldig warten. Dann endlich, endlich die erlösende Antwort nach gut dreieinhalb Zoll-Stunden die Weiterfahrt-Freigabe. So viel Geduld hatte ich schon sehr lange nicht mehr gebraucht!!! Aykut erklärte mir später, dass die Türken oft die Schweiz mit Schweden verwechseln und im Zoll-System falsche Infos erhalten. Und blöderweise gab es ein gleiches Schwedisches Kennzeichen wie meines der schon mal in der Türkei war!

Danach nur weg hier, ich hatte die Nase gestrichen voll. Nach wenigen Kilometer hielt ich an und sah, dass ich erst sehr spät abends im reservierten Bungalow ankomme. Das bedeutete die schöne Kurvenstrecke canceln und bretterte auf der Super-Highway ca. 150 Km (gefühlte 300) Süd-Ost wärts. An einer Tankstelle traf ich einen jungen coolen Türken mit einer Aprilia Tuareg. Nach einem Benzingespräch und Fototausch gings schon etwas gelöster weiter.

Gezeichnet von der Monotonstrecke kam ich dann um ca. 19 Uhr in der Unterkunft an. Ein sehr hübsches Bungalow mit Klima, Doppelbett und separater Dusche. Eine schöne Bungalow-Anlage direkt am Fluss und sehr herzlichem Empfang und Bedienung. Zuerst ausruhen und dann ein «T-Rex-Menu» auf der lässigen Restaurant-Terrasse.

 

10.8.2023 von isaköy Agva Merkez bis CanDeDe FİLYOS

Nach einem fünf-Stern-Frühstück im Green River Hotel, Achtung fertig los…

An der Küste vom Schwarzen Meer entlang konnte ich das erste mal so richtig Meeresluft einatmen – herrlich und machte mal einen kleinen Stopp. Leider war es hier etwas zugemüllt.

Nach rund 250 Kilometer erblickte ich an einer höher gelegenen Stelle mein Ziel in Sicht in einer kleinen Bucht FİLYOS.

Hier hatte ich ein sehr einfaches, günstiges Zimmer für vier Nächte gebucht um auszuruhen, chillen und diesen Bericht zu schreiben.


Im Nächsten Bericht ein kleiner Reise-Tipp
Bleibt drann!