DeepL Online Translate free

16.7.23  Brebu Nou Rumänien

bis bis 5.8.2023 Veliko Tarnovo Bulgarien

Hallo liebe Adventure Kolleginnen und Kollegen und alle anderen Leseratten
Der folgende Bericht ist mehr ein „Krimi-Roman“ mit vielen spannenden Erlebnissen!

Wiederum habe ich in den letzten Tagen viele Anstupser bekommen ob ich noch blogge, wie es mir geht, wo ich den nun bin…usw. Ich hätten nie gedacht, dass «Meine Adventure-Reise mit 60» so viel Aufmerksamkeit erlangt. Sehr lieb von Euch! Ihr seid meine Begleiter! Das motiviert mich weiter zu schreiben. Inzwischen bin ich in Bulgarien und musste zuerst mal die letzten Tage meine Bilder und Tagesabläufe ordnen und rekonstruieren. Ich war so im Fahr-Flow und genoss einfach alles um mich herum…

17.7.2023 – 18.7.2023 Einleitung

Nach der Ankunft in Brebu Nou ENDUROMANIA am 16.7.23 in Rumänien verbrachte ich hier drei spannende und entspannende Tage, relax und einfach mal nichts tun, aussergewöhnlich für mich! Doch hi und da kümmerte ich mich organisatorisch um mein «Kind» BÄR ENDURO was immer zu grössere Formen wächst. Im Hintergrund läuft schon wieder ein neues Projekt. Mit Pascal habe ich da grosse Unterstützung der das in meiner Abwesenheit mit grossem Enthusiasmus weiterführt. An dieser Stelle einen Link bei dem ihr eine Bewertung hinterlassen könnt, das wär super, weil das dann BÄR ENDURO weiter bringt, vielen Dank!:
BÄR ENDURO-Bewertungs-Link

Auflösung meiner Frage im letzten Bericht mal Vorweg:

Im Oktober 2016 war ich mit einem Motorrad-Trainings-Anbieter in Brebu Nou im ENDUROMANIA-Camp. Eine grosse Gruppe mit Sport-Enduros und wir drei Reise-Enduros. Doch bei uns klappte es mit den Tourguides nicht immer so flott bzw. erschienen nicht immer. Da bekamen wir mal eine Wanderkarte, wir sollen doch mal auf eigene Faust etwas tracken.
Da aber meine zwei Kumpels fortgeschrittener waren und sie nicht aufhalten wollte, sagte ich ihnen, sie sollen was zusammen machen ich komme schon alleine klar. Als ich dann allein unterwegs war verpasste ich irgendwo einen Abzweiger in diesem absolut riesigen Wald. Es folgten extreme und lange Wasser- und Schlamm-Passagen, keine Wege mehr usw. Das Ganze endete schliesslich so, dass meine T-Rex II. knapp am Ende einer Bachdurchfahrt im treibsandigen Schlamm bis über die Rasten versank-Ende Feuer, Ende jeglicher Kräfte, kein Funk, allein… Zum Glück kamen dann mal Holzfäller vorbei die mich mit der Seilwinde ihrer mega grossen Tracks hinauszogen und mir eine Skizze machten, wie ich wieder auf eine «normale» Waldstrasse komme.
Dieses Erlebnis war so einschneidend, dass ich auf der Durchreise von Rumänien nochmals hierher musste. Auch die Umgebung ist traumhaft!
-> Geht nie alleine offroaden am besten min. zu dritt<-

Mit Sergio dem ENDUROMANIA-Gründer hatte ich sehr spannende Gespräche und er bot mir sogar eine Zusammenarbeit für ein Projekt in Indien an! Ich solle doch auf meiner Reise mal sein Kollege und den dortigen Manager besuchen, mit dem ich dann auch noch telefonieren durfte.

Nach drei Tagen begleitet von sehr grosser Hitze und zusammen kommen «verückter» Enduriasten aller Welt reiste ich wieder voller Glück und Erholung ab.

19.7.2023 Casa Robi

In den kommenden Tagen war die berühmte «Transalpina» auf meiner Wunschliste. Doch zu weit um diese an einem Tag zu erreichen.

So entschloss ich mich, nur eine kürzere Strecke zu reisen und fand eine absolut geniale und günstige Unterkunft kurz vor Pestisani Casa Gorjeana (Casa Robi) Die Adresse war nicht 100% klar und entdeckte dann etwas abseits der Strasse, quasi in der Pampas ein grosses Haus mit Swimmingpool. Ich sah mich schon im Pool, es war ja wieder um die 35°C. Die freundliche Dame, italienisch sprechend, zeigte mir mein hübsches Zimmer. Dann sofort in die Badehose und rein in den Pool. Das genoss ich mit Musik vom Handy sicher ohne Pause um die drei bis vier Stunden! 😊Gut aufgeweicht, bärenschlapp, kurz was gegessen ab in die Heia und weg war ich.


20.7.2023 Transalpina 67C Südkarpaten

Infos zur Transalpina

Auf geht’s, die Transalpina 67C ruft! Nach Navi-Problemen hatte ich dann doch noch die richtige Anfahrtsroute gefunden und irgendwann mal, kam auch eine kleines unauffälliges Hinweis-Schild «Transalpina» ok ich komme, da bin ich richtig-entspannung, «Kopf hoch und gas geben»😊 Vor dem Einstig noch eine kurze Pause und Benzinstopp. Schon preschten die ersten Biker an mir vorbei was hungrig macht. Lass die Kühe noch die Strasse fertig «beweiden» und los geht’s.

Was folgt ist ein wahres Kurven-Eldorado, Landschaften, auch Skigebiete die man nie vergisst und diverse Quad-Tour-Anbieter. Darum genoss ich im angenehmen Tempo jede enge, lange, flache und steile Kurve.

Vor mir tauchte eine Bikergruppe aus Italien auf, die waren mir dann doch etwas zu langsam und überholte sie mit dem Bikergruss, hei ragazzi tuto bene, alles locker😊
Etwas später kam eine Ausfahrt die einlud das prächtige Panorama auch bildlich festzuhalten. Inzwischen traf auch die italienische Gruppe ein, die mir freundlicherweise Fotos von mir machten. Ich erspähte eine Abkürzung; Offroad… bleiben wir SAVE habe ich gedacht, aber wie ihr vermutet brannte mir es zwischen den Rasten und Stollen!

Also weiter auf Asphalt.

Es wurde immer kühler so um die 15-18 °C, aber ich war so im Kurven-Flow, dass ich nicht stoppte um die Jackenbelüftung zu schliessen, egla, mal endlich nicht so heiss. Auf dem Gipfel 2132 m der Transalpina bzw. Gebirgspass Urdele war dann das Panorama komplett! Traumhaft und auch viele Touristen die sich auch eine Pause gönnten und verpflegten. Da gab es einen coolen Restgipfel und schon juckten meine Offroad-Gedanken wieder-aber save bleiben, das ist hart.

Weiter auf der 67C kam dann noch der Abzweiger nach links bei Obârşia Lotrului.
Und wieder folgte Kurve an Kurve durch wunderschöne karpatische Landschaften.


67C-Links-Abzweiger Obârşia Lotrului 45°26’06.9″N 23°37’49.1″E

Entlang am Oaşa-Stausees knurrte mir der Magen. Da kam das Biker freundliche Cabana Cerbul-Oasa-Restaurant gerade richtig, es war mittlerweile schon Nachmittag. Neben mir sassen zwei rumänische Biker mit denen ich sofort ein Gespräch anfing, viele coole Tipps bekam und Kontakte austauschten. Alin, einer der beiden traf ich später zufällig nochmals! (…mehr dazu später in diesem Bericht) Das Cabana Cerbul-Oasa-Transalpina in Şugag liegt am Ufer des Oaşa-Stausees in Sebeşului und bietet einen beeindruckenden Bergblick. Nach der herzlichen Verabschiedung der beiden tollen, coolen Biker war ich dann auch schon wieder unterwegs weiter über die Transalpina hinunter die ins Tal führt.

 

Diese Strecke vorbei am Osa Staudamm 45°35’15.5″N 23°37’41.0″E

ähnelt dem Schwarzwald und soll viele Bären beheimaten, konnte aber ausser mir keine Bären erspähen. Besser so, die gehören in den Wald, in die Wildnis.

Die letzte Strecke nach Sibiu von der 67C auf die 106 E über Dobra (Rechts-Abzweiger) forderten dann noch meine Kraft und Müdigkeit heraus. Steiler Anstieg mit vielen engen Kehren und durch schöne Dörfer.

Strecke GoogleMap-Link

20.7.2023 Ankunft in Sibiu

Nach einer sehr langen transalpinisch-südkarpatischen Kurven-Tour komme ich in extremer Abendhitze in Sibiu an. Nach der Einquartierung wusste ich gleich, eine Nacht ist nicht genug, habe hier aber nur eine gebucht. Da es aber in diesem kleinen Quartier von Sibiu ausgebucht war, suchte ich was anderes.


 

21.7.2023 2.Unterkunft in Sibiu

Fündig wurde ich direkt gegenüber einem riesigem und top-modernen Shopping-Center in der Nähe vom Bahnhof und buchte weitre zwei Nächte. Das heisst, am nächsten Tag war packen, zügeln und wieder auspacken angesagt, uff. Aber in Anbetracht vom Shopping-Center zauberte das mir ein hungriges grinsen ins Gesicht. Duschen und ab ins Center, essen, shoppen, chillen-perfeto😊


Shopping Center (li o. Sicht aus meinem Zimmer)

 

22.7.2023 Altstadt von Sibiu und der Zufall!

Habe mir mal vorgenommen auch eine City anzuschauen und was da so abgeht. Nach einer Kurzinfo durch die Apartment-Vermieterin erreichte ich nach ca. 15 Minuten die Altstadt. Auf dem Weg dorthin baute Redbull bereits Hindernisse für den ersten Tag der Hardenduro Romantics auf. Die restlichen Tage waren dann in den Umliegenden Gebieten und durch die krassen abgeforderten Tracks weltberühmt geworden. Nach dem Essen in der Altstadt schlenderte ich gemühtlich durch die Menschenmenge.

Nach einer Weile kam ich an einen grossen Platz wo auf einer grossen Bühne ein modern classic-Konzert erhallte. Da war ABBA und anderes mehr in classic vom feinsten zu hören, einfach genial. Während ich so näher nach vorn wollte, hielt mich plötzlich jemand am Arm fest und erschrak zuerst… es war Alin (der Biker von der Transalpina) mit seiner Frau Laura. Welch ein Zufall!!! Nach einer enthusiastischer Begrüssung und Travelaustausch, lud er mich spontan zu sich nach Hause ein, sollte ich in seiner Nähe durch kommen-so ein netter Mensch-Gänsehaut!

23.7.2023 Burg Huendora

Als ich Sergio/ENDUROMANIA Brebu Nou erzählte, dass ich das «Dracula» Schloss Bran anschauen möchte, bekam er im wahrsten Sinne des Wortes auch Gänsehaut und winkte ab. Da wird Kack erzählt und wäre Tourismus-Abzocke usw. Er gab mir den Tipp die Burg von Huendora anzuschauen. Das habe so eingeplant und fuhr Richtung Huendora. Mein Ziel war, die Burg am gleichen Tag noch zu besichtigen und andertags weiter zu reisen.

Am Ortsanfang von Huendora vielen mir sofort komische Bauten auf, eine ganze Siedlung, zuerst dachte ich an asiatische Bauten mit unzähligen kleinen Spitzen Türmchen, Figuren usw. Hab ich so noch nie gesehen.

Für solche Sehenswürdigkeit-Besichtigungen suche ich immer Unterkünfte in unmittelbarer Nähe, weil das mit meinem kaputten Sprunggelenk und Motorrad-Kleider sonst zu kompliziert wäre. So habe ich auch das geschafft, ca. 1-2 km von der Burg entfernt, denkste…

Die nette Frau an der einfachen Rezeption sagte, ich hätte erst Ende Monat gebucht! Sie hätte aber noch ein Zimmer für mich, supi mein Gefühlslevel stieg sofort wieder an😊
Ich nutzte die Gelegenheit und zeigte ihr die Bilder von den komischen Bauten mit der Frage was das ist. Etwas verlegen und mit grosser Zurückhaltung erklärte sie mir, dass seien Romans (wie sie Alin nennt «Chipis») Z.T. sehr reiche Familien die rund um die Welt auch betteln gehen, diebische Absichten hätten usw. und so zum einem «organisierten» Reichtum kämen. Was ich selber an diversen Orten entlang der Strassen sah, sind solche Romans die Kupfer-Handwerk anboten. Ich denke, sie haben es nicht alle einfach in Rumänien. Armut ist allgegenwärtig.
Sie kleiden sich auffällig farbiger, anderst halt und eher ärmlich, so mein persönlicher Eindruck-den Rest kann ich nicht beurteilen.

Ja mit Booking.com bin ich mit den tausenden Zusatzinfos nicht gut Freund und hatte mich anscheinend vertippt. Glück gehabt-einpuffen-duschen-ab zur Burg. Gewaltig was da an Mauerwerk und Architektur erschaffen wurde, wie in Robin Hood ragt die Front mit fettem Burggraben und langer Zugangs-Brücke in die Höhe. Natürlich gehört auch hier der grosse touristische Andrang mit diversen Shops entlang zum Schloss-Eingang dazu.


Nach der anstrengenden Besichtigung ging ich im nahe gelegenen Restaurant etwas essen. Auf dem Rückweg zur Unterkunft fielen mir noch paar fotogene Details auf und nahm mir da noch etwas Zeit.

24.7.2023 Auf nach Medias

Um der Hitze ein wenig zu trotzen ging ich sehr früh los. Mein Kopf ist noch nicht so richtig auf der Reise, aber das Packen der «T-Rex» ist mal schon zur eingespielter Routine geworden. Auf der Strassen E9 / 74 / 75 / A3 / 14A  fuhr ich über Aires, Turda, kurvige Bergstrasse durch ein schönes Tal entlang dem Fluss Aires nach Medias (Mediasch).

Eine Zeitlang klebte mir ein 20-Tönner an den Fersen und gab dann etwas mehr Gas. Und schon der nächste vor mir, wie die hier mit diesen Dinger fahren ist brutal. No Limit! In den Kurven dehnen sie sich diagonal und man könnte meinen sie fallen auseinander, voll krass. Meine Bruder Ruedi der auch LKW-Fahrer ist meinte, die haben keine Tacho-Blombierungen und seien fahrende Bomben…ok, also Abstand halten oder vorbei ziehen lassen. Leider hatte ich gedacht das nach einer Tankstelle, die ich ausliess noch mehr Verpflegungsmöglichkeiten kommen. Niente, no, nada. Nach geduldigen magenknurrenden km (hatte kein Frühstück) kam in Aires endlich ein Restaurant. Jupi, da gibt’s Classic-Frühstück, reingehauen und weiter gings.

 

24.7.2023 Ankunft in Medias (Mediasch)

Meine Navis brachten mich mit einer Punktlandung direkt in die kleine Altstadt-City vor einen grossen Platz mit Schatten spendenden Bäumen und schönem Garten. Nach einem kurzen Telefongespräch mit dem Vermieter kam dieser vor Ort und weisste mich sehr höflich zur Unterkunft ein und durfte «T-Rex» wie ein Ritterpferd in den gewölbten Durchgang stellen, schnurr-schnurr häppy war sie wahrscheinlich😊

25.7.2023 in Medias

Das Thermo-Meter stieg wieder rasant an und kletterte auf min. 35°C, schaffte es mit mentaler Kraft auf der Terasse einer Pizzaria köstlich zu verpflegen.

Danach noch eine kleinen, nahe gelegenen Stadtrundgang, ich möchte ja auch sehen wie in anderen Länder gebaut und gelebt wird. Da viel mir auch ein nicht unbekannter Name auf, den ich in einem sehr geliebten Logistik-Job kennenlernen durfte «Xerox» Die Medianer scheinen auch gut, aber etwas wirr verkabelt zu sein😊 kenn ich auch aus Thailand.

GoogleMap-Link nach Huendorac nach Medias

26.7.2023 Zum Biker-Kolleg Alin (Mazali/Dragasani)

Meine Route habe inzwischen umgeplant, da ich mit Alin geschrieben habe, dass ich ihn besuchen komme. Nur hatte mir ein Teilstück vom Track Kummer im BaceCamp bereitet. Der wollte einfach nicht dort durch wo ich wollte, und musste letzten Endes xxx Wegpunkte setzten-mehr dazu folgend…! Der Vermieter öffnete mir die Schranke vom Platz und lets go. Einige Kilometer ausserhalb von Medias folgten abgelegene bäuerliche Dörfer die mich immer wieder faszinieren – ich bin ja nicht unbedingt der «Stadtmensch» Dann der Abzweiger mit den vielen Wegpunkten; Aha-Effekt, das ist ja Offroad, jetzt ist es mir klar warum BaseCamp sich weigerte. Das sah mich aber so schön an, wie ein Coup Dänemark der verschlungen werden will. Sporren an die «T-Rex» und los gehts, harmloser Schotter der sich aber immer weiter zu gröberen, sehr tief furchigen Spurrillen (ca. 30-40 cm) entwickelte.

Ich hatte lange Abschnitte nur einen sehr schmalen, manchmal schräg abfallenden Track zur Verfügung. Herzklopfen+ und volle Konzentration, ich merke das grosse Gewicht. Oh no,vor mir noch eine morastiger Aufstieg mit reinhängendem Gebüsch. Wenn ich hier stecken bleibe ist Schluss! Habs geschafft, uff. Langsam und Vorsichtig fuhr ich weiter. Die Furchen wurden immer tiefer und dazu noch unterbrochen wo man die Seite wechseln muss. Kein Zurück mehr, es war auch zu schmal geworden. Und jetzt noch das Ganze bergab. Ja dann passierte was nicht sein sollte. Die schmale Spur war unterbrochen und musste auf die neben an wechseln, wobei das ganze Gewicht unter mir wegrutschte. Und da lag sie, dann noch in ziemlich blöder Situation.


Pause, entspannen, ausruhen und Situation kurz beurteilen. Montierte die Koffer ab die möglich waren und fing an mit der Aufrichthilfe die «T-Rex» hoch zu ratschen. Doch die Spurrille war zu tief und deshalb das Gestänge zu kurz-shit. Was habe ich für ein Glück, da kommt ein Pickup ran gehopplt. Der junge Mann konnte gut englisch und half mir das schwere Teil aufzustellen, lago mio-Erleichterung breitet sich aus…

Der überaus nette Helfer erklärte mir, dass ich mich in einem sehr gefährlichen Gebiet befinde, in dem es an die ca. 40 Bären geben soll. Die hätten hier schon viele Tiere gerissen und auch schon Menschen getötet! Ups oh, auch wenn ich Bär heisse-nur weg hier…
Mit grossem Dankeschön verabschiedete ich mich und hatte nur noch ein viertel der Offroad-Strecke zurück zu legen, wie ich Navi sah. Und endlich mit viel Zeitverlust wieder beim Asphalt. Mit dem sollte es nicht genug sein; rasant zogen tief schwarze Wolken auf und der Wind steigerte sich orkanmässig an. Meine kurvige Route cancelte ich und gab das Ziel von Alin ein, schnellster Weg. Alle Luken dicht gemacht und los. Was folgte, so fuhr ich noch nie! Der Sturm war extrem, der Wind peitschte von der Seite über die Strasse und das in der Pampas. Danach starker Regen, Hagel folgte, Blitz und Donner zugleich – das Gewitter war direkt über mir. Na ja, da musste ich durch-schlechter kanns nicht werden. Bemerkte plötzlich ein kühles rinnen. Ja super, einen Reisverschluss einer der Jacken-Lüftung vergessen zu schliessen. Egal, das trocknet wieder. Zwischenzeitlich wurde es wieder schön und gliederte mich den Brummis und dem Transitverkehr ein. Plötzlich wieder Regen, wie aus Eimer geleert. Somit war ein Zwischenstopp unausweichlich, hatte auch schon ein wenig Hunger. Bei der Zwischenverpflegung schrieb ich an Alin dass es etwas später wird und teilte meinen Standort mit ihm. Im voll-Regen weiter. Doch dann nach ca. zwei Stunden Sonne pur, 30°C, stoppte kurz um den Windschutz unter der Jacke auszuziehen und wieder alle Jackenlüftungen zu öffnen. Der KLIM Badlands Pro-Anzug hat sich wirklich bewährt.

Am Ziel vor dem Haus von Alin in Mazili angekommen öffnete er mir das elektrisch gesteuerte grosse Tor. Krass, ein mega grosses Haus mit separater grosser Garage und sehr grossem Umschwung, schöner Garten-gepflegt und hergerichtet wie ein Schlosspark-wahnsinn, echt der Hammer!

Nach der sehr herzlichen Begrüssung, Motorrad in seine Garage stellen zeigte er mir mein Zimmer-kann nur sagen Grandios-Vielen Dank! Alin ist der Koch in der Familie und bereitete ein Nachtessen her. Danach kippte ich nur noch so ins Bett – das war mal ein Tag!

27.7.2023 bei Alin

Am nächsten Morgen empfing mich Alin in der komfortablen Wohnung mit integrierter Küche und deckte mir eine Frühstück par excellence auf. Gemeinsam fuhren wir mit seinem Allrad VW Amarok die Kinder in die Stadt und anschliessend besuchten wir einen guten Freund von ihm; Bobi Iordache. Auf dem Weg dorthin merkte ich unweigerlich, der Alin ist ein Offroad-Fan durch und durch (!) Er zeigte mir eine Hausruine die zuoberst einen herrlichen rundum Panorama-Blick bot. Die halb zerfallene Treppe war in sich selbst ein wahres Abenteuer. Überall rundherum Rebberge, so weit das Auge reicht, sooo schön.

Beim fotografieren bemerkte Alin dass uns von weitem, bei einer Gutshof-Villa jemand beobachtet. Er meinte, das ist Bobi, der Besitzer dieser Rebberge und sein Freund, den gehen wir jetzt besuchen.

Bobi empfing uns ehrenhaft und zeigt uns den riesigen Garten mit der Mega-Schaukel, Seerosen-Teich und, und und… Anschliessend ein kleines Privat-Museum mit allen Generationen von Rumänischen, europäische Banknoten und Geldmünzen-auch verschieden 1-5.- Swiss-Fränkli waren da in der Vitrine. In der Mitte vom Saal ein grosser, langer, ritterlicher Holztisch mit den dazugehörigen Stühlen mit hohen Rückenlehnen. Im Seitenzimmer eine Ausstellung mit historischen, rumänischen Kleidern und vielen Gobelinbilder. Was folgte übertraf meine Vorstellungskraft; Bobi zeigte mir exklusiv seine Wein-Produktion und Keller mit allen verschiedenen Fässern mit den unterschiedlichen Verwendungszwecken. Das Fassungsvermögen eines Metal-Behälters ist sage und schreibe 12’000 Liter, und da stehen sechs Stück vor mir, man rechne!
Gutshaus und Weinproduktion von Bobi


Danach offerierte uns Bobi auf seiner Veranda Getränke dabei ich natürlich seine Vitrine mit alten Kameras erblickte. Er ist auch ein sehr vielseitiger Unternehmer und Offroad-Liebhaber der oft mit Alin, Familie und Freunden offroad-adventure-mässig auf 4- oder 2 Räder unterwegs sind. Zum Schluss bekam ich noch eine Flasche Rotwein (Merlot 2018) geschenkt. Diese eher seltenen Flaschen lagert Bobi in einer speziellen Kellernische mit Glasboden! Siehe Bild oben.

Bei einem Kolleg in der Nähe von Alin konnten wir noch das verbogenen Motorenschutzblech reparieren, das beim Offroad-Kipper rein gedrückt wurde.
Am Nachmittag gab dann sein sechs jähriger Sohn noch eine Mini-KTM Offroad-Show vom feinsten durch den Garten, cool was der Kleine wilde drauf hat und nicht mehr zu bremsen war, voll fun!

Nicht genug, Alin hatte noch eine Überraschung auf Lager und sagte komm mit!
In der Abend-Sonne wurde ich Zeuge einer kleinen unvergesslichen Offroad-Tour mit seinem Allrad VW Amarok. Zu Hause angekommen, kochte er und wir schauten uns Ausschnitte der Redbull Romantics an, er kennt die ganze int. Szene und fährt selber auch Hard-Enduro. Toller Abschluss.

28.7.2023 Dani allein zu Haus

Am Nächsten Tag ging Alin einen Freund besuchen während ich Bilder ordnete und an einem BÄR ENDURO-Projekt arbeitete. Das ich allein hier sein durfte, seine Frau arbeitet in einem Spital mit Kinder, ist ein Zeichen grosser Freundschaft und Vertraulichkeit.


Zu seinem Geburtstag am 1. August habe ich ihm eine kleine Montage erstellt.

29.7.2023 Abschied und nach Transilvanien

Ich denke, der Abschied mit Alin war uns beiden schwer gefallen-eine wunderschöne Zeit mit vielen Erlebnissen in so kurzer Zeit, wird immer in meiner Erinnerung bleiben-herzlichen Dank für Alles!
Das heutige Ziel war das Schloss Bran auch berühmt geworden durch den Cult-Film «Tanz der Vampiere» aus dem Jahre 1967 von Roman Polanski mit Christopher Lee als Dracula. Geschichtliche Info-Links hierzu:
Wikipedia Vlad_III.
Wikipedia Tanz der Vampire (Film)

In den Das Wetter über die draculanischen Ost-Karpaten wurde bedeckt und fing zwischendurch an leicht zu regnen. Somit war es auch nicht mehr ganz so heiss und stoppte um die Aussicht über diese wundervollen Karpaten zu geniessen.


Die Unterkunft war etwas schwierig zu finden, nach einem guten Tipp begleitet mit lautem Hundegebell fand ich die Vila Brandusa. Der Name treffend für den Ort Bran.

Wie erwartet und «vorgewarnt» Massen-Tourismus, egal ich muss das «Dracula-Schloss» unbedingt mal sehen. Also wieder im gehabten Rhythmus; auspacken-Zimmer beziehen-duschen und los.

Erstaunlich was so auf einem engen Radius alles in eine Burg gebaut wurde. Das war architektonisch sicher eine grosse Herausforderung. Dafür in die Höhe gebaut mit vielen kleinen, schmalen Gängen und Tunnelartigen Treppen. Rauf-runter-hin und her. Zum Glück wurde man mit Pfeilen durch die Gewölbe der Burg geführt.

Was mich ein wenig erstaunte, dass Nosferatu (z.Bsp. mit Klaus Kinski) zur Show gestellt wurde und nicht Christopher Lee als Dracula. Intro zum Film:
Film Intro „Tanz der Vampire“

(Ich sag mal vorsichtig bitte nicht unter 14 J. schauen lassen…)
Mein Fuss brauchte Pause und so ging ich in ein nahes gelegenes Restaurant in mitten des Touristen-Städtchen etwas essen mit Logeplatz auf die Strasse. Was da so alles abging…

 

30.7.2023 auf nach Bulgarien

Dieser Tag war wohl einer der ermüdendsten bis jetzt und war mehr ein Transit nach Veliko Tarnovo Bulgarien. Ungefähr 400 km bei 34-37°C. Den Tipp bekam ich auch von Alin. Auf der Strada Drumul Serei & DN5B, Giurgiu, Rumänien hielt ich kurz an um doch noch etwas Landschaft einzufangen, ansonsten bin ich durchgebrettert.

44°10’25.1″N 25°49’38.4″E

Als ich die Bulgarische Grenze passieren wollte, verlangte der junge Zollbeamte die ID inkl. die grüne Versicherungskarte und Motorradfahrzeugausweis. Hinter mir stauten sich die Autos. Die ID kein Problem, aber bei der zusammen gefalteten grünen Versicherungs-Karte im Sichtmäppli sah er die Daten nicht genau. Habe ihm gedeutet er müsse das aufklappen, das war ihm dan zuviel und winkte mich vorbei, es war ja auch schon fast 40°C. Kaum über die Grenze waren die Häuser in Russe sichtlich weniger modern und die Strassen hatten vielen Löcher.

Bis zum 5.8.2023 in Veliko Tarnovo Bulgarien

Ein Städtchen das an den Berg gebaut wurde, sehr schön aber auch ganz schön hektisch und touristisch. Gutes und günstiges Essen bewegten mich auch die Unterkunft um drei Nächte zu verlängern, dass ich diesen Bericht zu Ende schreiben kann und nächste Routen vorzubereiten.

Mein Zimmer „Über den Dächern von Veliko Tarnovo“

Veliko Tarnovo bei Tag und Nacht

An dieser Stelle die Frage:

Welches Land ist mein Wunsch-Ziel dieser «Meine Motorrad Adventure Reise mit 60»?
Antwort im nächsten Bericht, bleibt drann!